Wohneigentum im Alter: Und wie geht es in der Rente weiter?

Der Traum vom grossen Eigenheim mit Garten, ein Einzelzimmer für jedes Kind und eine besonnte Terrasse. Manche konnten sich dieses Bild vom perfekten Familienheim im Laufe des Lebens verwirklichen. Doch was tun, wenn die Jahre verstrichen, die Kinder ausgezogen sind und die Immobile schlichtweg zu gross für einen geworden ist? Für diesen Fall, zeigen wir Ihnen gerne die wichtigsten Überlegungen für das Wohneigentum im Alter.

Es ist normal, dass das Haus das Sie vor 20 oder 30 Jahren für Ihre Familie gekauft haben nicht mehr den Ansprüchen, Bedürfnissen und Verhältnissen entspricht, die Sie nun im Alter haben. Wenn Sie der Meinung sind, Ihre Immobilie wäre in den kommenden Jahren vermutlich mehr Belastung als Erholungsort, stehen Ihnen grundsätzlich drei Alternativen offen: Sie können das Haus vermieten, verkaufen oder weiterhin dort leben.

Sollten Sie sich für Variante eins, die Vermietung entscheiden, sollte Ihnen bewusst sein, dass eine Vermietung in der Regel weniger Geld einspielt als die meisten Immobilienbesitzer sich erhoffen. Auf der anderen Seite bringt sie den Vorteil, dass man sich noch nicht definitiv von der Immobilie trennen muss. Vor allem wenn Sie noch emotional an der Immobilie hängen und Sie sie familienintern irgendwann verkaufen oder vererben wollen, kann eine Vermietung durchaus Sinn machen. Wichtig ist, dass Sie sich frühzeitig ein Bild der möglichen Mietzinseinnahmen, der Kosten und des Aufwands einer Vermietung machen.

Sollten Sie sich hingegen für Option zwei, den Verkauf entscheiden, muss ganz klar abgeklärt werden, wie viel die Immobilie wert ist, damit eventuelle Erben, ihre Kinder, gerecht ausgezahlt werden können. Egal, ob schlussendlich ein Familienmitglied die Immobilie erwirbt oder eine dritte Person. Ein Verkauf scheint bei längerer Überlegung häufig die beste Lösung, da damit sofort Eigenkapital frei wird, das Sie vielleicht besser für Ihre persönlichen Bedürfnisse einsetzen können. Mit dem Verkaufserlös können Sie zum Beispiel Ihre gesamten Hypothekarschulden abzahlen und dazu noch eine kleinere Wohnung kaufen.

Doch für den Verkauf spricht nicht nur der finanzielle Faktor, sondern auch die Tatsache, dass Sie im Alter vielleicht schlichtweg weniger Raum brauchen und eine grosse Immobilie immer auch viel mehr Arbeit bedeutet.


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Die dritte Option ist jene, dass sie weiterhin in der Immobilie bleiben, um diese einmal Ihren Nachkommen zu vererben. Dies bedeutet klarerweise keinen Umzugsstress und keine notwendige Umstellung auf ein neues Umfeld. Vor allem bei tiefer Hypothekarbelastung ist diese Überlegung nachvollziehbar. Denken Sie aber daran, dass eventuelle teure Umbauten im Alter auf Sie zukommen können, falls die Immobilie noch nicht altersgerecht ausgebaut ist. Überprüfen Sie also die realen Kosten, die bei einem Verbleib auf Sie zukommen.

Auch sollten Sie innerhalb der Familie frühzeitig klären, wer einmal die Immobilie erbt und ob er in der Lage ist die anderen Miterben fair auszuzahlen. Damit vermeiden Sie Streitereien und stellen ausserdem sicher, dass sich der Erbe die Immobilie auch tatsächlich leisten kann.

Generell gilt, dass sie frühzeitig abklären sollten, was mit der Immobilie passiert. Besprechen Sie mit Ihrem Partner und ihren Kindern, ob familienintern Interesse besteht, die Immobilie jetzt oder vielleicht in Zukunft einmal zu bewohnen.

Vor allem müssen Sie sich fragen, wohin Sie einmal ziehen werden, wenn die Immobilie verkauft ist oder sie schlichtweg nicht mehr die Voraussetzungen hat, um im Alter dort leben zu können. Würden Sie gerne in eine kleinere Immobilie ziehen, in ein Heim oder in der Nähe ihrer Familie? Vielleicht eine Wohnung ohne Treppen? Erkundigen Sie sich frühzeitig, wie teuer diese verschiedenen Varianten sein werden.

Prüfen Sie genau, ob Sie sich die derzeitige Immobilie überhaupt leisten können, sollten Sie einmal nicht mehr voll im Berufsleben sein und auf Ihre Pension angewiesen sein, die in der Regel etwa 40 Prozent tiefer ist als Ihr Lohn bei Erwerbstätigkeit. Als Faustregel sollte weiterhin gelten, dass Ihre Wohnkosten nicht mehr als ein Drittel Ihres Einkommens ausmachen sollten. Sind die Wohnkosten höher, können wir nur empfehlen, eine alternative Wohnlösung zu finden.

Klarerweise hängt die Entscheidung immer von Ihnen, Ihrer finanziellen Situation ab und wie Sie ihre Rente gestalten möchten. Wichtig ist aber, dass Sie sich diese Fragen früh genug stellen und klug handhaben. Legen Sie persönliche Prioritäten fest und rechnen Sie Ihre finanziellen Verhältnisse genau aus. Auch Banken bieten dabei oftmals Hilfe an. So können Sie prüfen welche Optionen Ihnen konkret offenstehen, was realisierbar ist und was nicht.


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Photo by 🇨🇭 Claudio Schwarz | @purzlbaum on Unsplash
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